Heute bin ich über diese These gestolpert, die mich zum nachdenken gebracht hat:
In jeder zwischenmenschlichen Beziehung (bspw. Führungskraft – Mitarbeiter, Coach – Klient, Elternteil – Kind, etc.) gilt dieses Verhältnis:
*70% Beziehung zu 30% Inhalt*
Damit war gemeint, dass eine gute Beziehung wichtiger ist als der Inhalt.
Für mich als Coach sei es wichtiger die Beziehung aufrecht zu erhalten, als das was ich sage.
Oder anders, wenn die Beziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeitern stimmt, dann werden Aufgaben besser umgesetzt/ausgeführt.
Ich denke darüber nach, ob ich der These zustimme.
Das ganze klingt erstmal widersinnig. Nur 30% soll meine fachliche Expertise einnehmen? Und je länger ich darüber nachdenke, komm ich schon zu dem Schluß, dass da was dran ist.
Lass uns ins Extrem gehen 0% Beziehung – 100% Inhalt: Als Coach: keine Chance. Wenn ich kein Vertrauen aufbauen kann, ist auch kein Coaching möglich. Selbst wenn ich alles Fachwissen der Welt vereine.
Als Team-Lead: Vielleicht möglich, aber wohl kaum nachhaltig. Das würde bedeuten, keine Wertschätzung für die Arbeit der Mitarbeiter, etc. Wie lange bleibt so ein Mitarbeiter/Mitarbeiterin im Unternehmen?
Umgekehrt: 100% Beziehung – 0% Inhalt
In beiden Fällen (Coaching, bzw. als Führungskraft) zwar irgendwie toll, aber am Ende nur „heiße Luft“… auch nicht schön und nachhaltig.
50% Beziehung – 50% Inhalt:
Ich kann nur von mir ausgehen. Und mein Gefühl ist, dass das schon funktionieren würde, allerdings kein Arbeitsumfeld wäre in dem ich mich besonders wohl fühlen würde. Das ist wohl die entscheidende Frage: Geht es um’s „Wohlfühlen“ im Arbeitskontext?
Welche Auswirkungen hat es, wenn sich die Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen nicht wohl fühlen oder eben wohl fühlen?
Wie seht ihr das?
Und wenn ja, was kann der/die Einzelne tun, um die Beziehung zu verbessern?
Pauschale Antworten halte ich da allenfalls für einen guten Anfang.
Nachhaltige Lösungen sind meiner Meinung nach individuelle Lösungen.
Wie die aussehen können? Lass uns zusammen sprechen.